Teambonus als Motivator – Koopetition

8
Okt

By Johannes Thun-Hohenstein

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Im Arbeitsalltag kommt es häufig zu Situationen in denen arbeitende Personen mit ihren Arbeitskollegen und -kolleginnen sowohl konkurrieren als auch kooperieren müssen. Dies bringt sie oft in einen inneren Konflikt. Wie man sich diesen Zwiespalt als Führungskraft zunutze machen kann, untersuchten Florian Landkammer und Kai Sassenberg. Denn laut ihrer Studie kann gerade dieser Konflikt förderlich für das Verhalten sein. Am Leibnitz-Institut für Wissensmedien fanden die beiden heraus, dass die Verbindung von Kooperation und Wettbewerb – die sogenannte Koopetition – zu flexiblerem Verhalten führt. Sie brachten Probierende in Situationen in denen sie mit anderen konkurrieren, kooperieren oder beides gleichzeitig tun mussten, um eine Belohnung zu erhalten. Es zeigte sich, dass Personen unter Koopetition die meisten unterschiedlichen Ideen in einem Brainstorming generieren konnten, außerdem teilten sie Informationen mit anderen eher als Personen die in eine Wettbewerbssituation gebracht wurden. Sie konzentrierten sich auf ihre eigene Leistung ohne dabei zu versuchen die Leistung anderer zu schmälern. Das gleichzeitige Kooperieren und Konkurrieren mit Arbeitskollegen und -kolleginnen verhindert also negative Transfereffekte und sollte von Führungskräften unbedingt angeregt werden um die Flexibilität der Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen zu fördern. Der Teambonus wäre hierfür, zusätzlich zur Belohnung der individuellen Leistungen, eine gute Methode. 

Landkammer, F., & Sassenberg, K., (2016). Competing While Cooperating With the Same Others: The Consequences of Conflicting Demands in Co-Opetition. Journal of Experimental Psychology: General, 145/12, 1670-1686. DOI: 10.1037/xge0000232